Adelhauserkirche um 1930
Die Adelhauser Kirche ist Teil des 1687 gebauten Adelhauser Neuklosters. Ursprünglich befand sich das Kloster Adelhausen im Ort Adelhausen, heute Teil des Stadtteils Wiehre, außerhalb der Stadtmauern Freiburgs. Die damalige Zeit war allerdings geprägt durch viele Kriege, weshalb aus Sicherheitsgründen der Standort des Klosters innerhalb der Freiburger Stadtmauer, an diesen Platz verlegt wurde. Das Kloster beheimatet Dominikaner-Nonnen. Mittlerweile wird das Gebäude des Klosters als Schule, Büro und Museum genutzt. In der Kirche finden aber weiterhin, wie auch in den 1930er und 1940er Jahren, Gottesdienste statt.
Gertrud Luckner besuchte den Gottesdienst in der Adelhauser Kirche regelmäßig, sofern sie nicht auf Reisen für ihre Netzwerkarbeit war. Einerseits besuchte sie den Gottesdienst, da sie eine sehr fromme Frau war, andererseits war die Adelhauser Kirche in Ihr Helfernetzwerk mit eingebunden. So pflegte Gertrud Luckner engen Kontakt mit dem damaligen Pfarrer. Über ihn erhielt sie wichtige Informationen für ihre Hilfsaktionen oder nahm in der Kirche Pässe entgegen, die es den Personen, denen sie half, ermöglichte Deutschland zu verlassen.
Die Netzwerkarbeit von Gertrud Luckner blieb aber von den Nationalsozialisten nicht unentdeckt. Bei der Gestapo, der Geheimen Staatspolizei, gab es Ermittlungen, die das Helfernetzwerk der Caritas entdeckten, weshalb die Gestapo auch auf Gertrud Luckner aufmerksam wurde. Die Ermittlungen gingen so weit, dass Gertrud Luckner auf ihren Wegen durch Freiburg bespitzelt, beschattet und verfolgt wurde.
Die Aufzeichnungen der Gestapo geben Gertrud Luckners Tagesablauf bis auf kleinste Details wieder. So wurde sie schon morgens um 06:45 auf dem Weg von ihrer Wohnung zur Adelhauser Kirche verfolgt. Es wurde dokumentiert, wie sie ihr Fahrrad in einem Nebenraum der Kirche abschloss, oder nach der Kirche in die Sakristei ging, um sich mit dem Pfarrer auszutauschen. Die Tatsache, dass Sie bespitzelt wurde, war Gertrud Luckner bewusst. So gab sie besonders darauf Acht, dass das Gespräch mit dem Pfarrer nach dem Gottesdienst nicht mitverfolgt werden konnte oder nahm verschiedene Ein- und Ausgänge zu Gebäuden, um den Spitzeln die Arbeit zu erschweren. Wie Gertrud Luckner nach dem Gottesdienst machen wir uns auch auf zu ihrem Arbeitsort beim Caritasverband in der Werthmannstraße.
Ort | Freiburg im Breisgau |
Autor | GLGSFR |
Kategorien | Stadtbild |
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